Ich war tatsächlich relativ früh unterwegs. Nicht ganz so
früh wie ich ursprünglich wollte aber doch deutlich früher als sonst. Auch wenn
es tagsüber immer sehr warm ist, kühlt es Nachts doch sehr deutlich auf unter
20°C ab.
Landschaftlich ging es so weiter, wie es den Tag zuvor
aufgehört hatte. Meist kleinere Straßen, häufig auch durch Wälder ging es
Richtung Norden.
Das Reifenproblem hatte ich mir nicht eingebildet. Ich
verlor weiter Luft. Jedoch nicht sehr viel, so dass ich alle 20 km nachgepumpt
habe und damit gut voran kam. Den Schlauch, den ich vor 1.000 km gewechselt
habe und schon befürchtete hat, dass ich nur das Ventil nicht richtig zugeschraubt
hatte, habe ich noch einmal im Waschbecken untersucht. Er hat tatsächlich ein
ganz kleines Loch. Keine Ahnung wie es hinein gekommen ist aber am Hinterrad
scheinen diese Leichtschläuche (Continental Supersonic) einfach nicht lang zu
funktionieren. Im letzten Jahr hatte ich ja ähnliche Probleme, dass sich der
Schlauch irgendwo am Reifen immer durchgescheuert hat. Und dabei können die 80
kg, die ich zusammen mit dem Gepäck habe nicht das Problem sein.
In einem Supermarkt (war nicht mal ein Leclerc) konnte ich
nach 55 km Fahrstrecke tatsächlich einen Rennradschlauch kaufen. Da ist zwar
jetzt die Ausführung „extra schwer“ aber dafür ist er vielleicht etwas
robuster, um den Rest der Reise durchzuhalten.
Eigentlich wollte ich ihn noch gar nicht montieren sondern
erst einmal noch etwas nachpumpen und ihn mir aufheben. Meine neue Pumpe hat
nur den Haken, dass man das Schlauchstück der Pumpe immer auch das Ventil aufschrauben
und wieder herunter schrauben muss. Mühsam hatte ich wieder rd. 7 bar auf den
Reifen gepumpt, um dann versehentlich das Ventil mit heraus zu schrauben.
Da dann die Luft ohnehin schon komplett raus war konnte ich
auch gleich den neuen Schlauch montieren. Und der hat bis zum Rest der Etappe
gut funktioniert.
Später sollte ich ein großes Waldgebiet mit ziemlich vielen
kreuz und quer aber immer sehr geradlinigen Wegen durchfahren. Ich war schon
gespannt wie das funktionieren würden. Dies war nicht ganz unberechtigt.
Über das Schild hatte ich mich noch bis zur nächsten asphaltierten
Straße hinweg gesetzt. Weitere 5 km auf Schotter wollte ich dann aber nicht
fahren und nahm daher wieder einen Umweg in Kauf.
Schon etwas vorher tauchte mehr oder weniger aus dem Nichts
ein Schloss auf (ich hatte ja gestern schon behauptet in einer Schlössergegend
zu sein).
Währende dieses ja schon ganz nett war.
War das folgende, das mitten in dem großen Waldstück
plötzlich auftauchte wirklich besonders spektakulär. In Paris würde ich damit
ja rechnen aber nicht hier mitten im Wald.
Die niedrigen Nachttemperaturen waren für meine Wäsche
leider auch ein Problem. Die Radsachen, die ich anziehen wollte musste ich in
der Früh trocken föhnen – der Rest wurde dann während der Fahrt getrocknet.
Heute fuhr ich dann noch auf der schlechtesten Straße der
gesamten Reise. Schaut nicht schlimm aus aber hier waren tatsächlich alle 5
Meter über eine Strecke von locker 10 km Querrisse.
Mit taten die Hände, die Zehen und der Po so weh wie auf
der gesamten Reise bisher nicht so hat es mich durchgeschüttelt.
Um mir Orleans anzusehen war ich extra früh losgefahren. So
war ich um 5 Minuten vor 16 Uhr schon hier. Noch früher hätte es auch wirklich
keinen Sinn gemacht denn die Rezeption ist erst ab 16 Uhr besetzt. Und erstmals
musste ich wirklich hart verhandeln, um mein Fahrrad angemessen unterzubringen.
Ich frage ja extra immer per Mail bei der Buchung an und wenn diese ohne
Kommentar angenommen wird, gehe ich davon aus, dass alles passt. Dieses Hotel
hatte ich schon vor 3 Tagen gebucht und nichts gehört, dass es ein Problem
geben könnte. Tatsächlich haben sie mir aber gestern am Abend als ich schon
kein Internet mehr hatte geschrieben, dass ich es draußen im Fahrradunterstand
lassen kann. Der ist aber öffentlich zugänglich und das kommt über Nacht
überhaupt nicht in Frage. Nach einiger Diskussion erlaubte man mir dann es mit
aufs Zimmer zu nehmen. Das hätte ich nachdem die Rezeption nicht mehr besetzt
gewesen wäre aber ohnehin gemacht. So sollte auch die letzte Nacht sicher sein.
Nun also Orléans. Und hier war ich ein wenig enttäuscht.
Außer einer Jean d’Arc Status und der Kathedrale (die zugegeben so groß war,
dass sie nicht zur Gänze auf ein Foto gepasst hat) gab es hier nicht besonders
viel. Und weil es so heiß war, dass es mir bald zu extrem wird, ging ich in
jedem Supermarkt, an dem ich vorbei kam zwischen den Kühlregalen spazieren.
Alle Fotos gibt es hier:
Tourdaten:
Tageskilometer: 148 km
Gesamtkilometer Tour: 1.892 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 25,7 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 47,7 km/h
Höhenmeter aufwärts:
1.030 m
Höhenmeter abwärts: 1.020 m
Maximal Höhe: 211 m
Trittfrequenz durchschnittlich: 79 upm
Trittfrequenz maximal: 105 upm
Puls durchschnittlich: n/a
Puls maximal: n/a
Fahrzeit: 5:45 h
Ausblick auf morgen:
Das wird dann schon die letzte Etappe für die diesjährige
Reise. Um früh in Paris anzukommen will ich richtig früh starten. Da aber erst um
kurz nach 7 Sonnenaufgang ist muss ich einmal schauen, ob ich wirklich so früh
fahren kann wie ich gerne würde. Ich habe zwar Licht, mit dem man mich sieht.
Ich selber sehe damit aber nicht wirklich mehr als ohne, so dass es zumindest
du hell sein muss, dass ich außerhalb der Stadt den Weg finde.
Ich plane dann meine Reise offiziell bei Arc de Triumphe zu
beenden. Daher auch diese Schleife an Ende noch (siehe man wenn man bei komoot
näher hinein zoomt). Ich bin schon etwa gespannt wird es wird in die Stadt
hinein zu fahren. Paris ist die mit Abstand größte Stadt, in die ich bisher mit
dem Fahrrad hinein gefahren bin.
Hier wieder der Link zur morgigen Tour:
Tageskilometer: 129 km
Höhenmeter aufwärts:
650 m
Höhenmeter abwärts: 720 m
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