Freitag, 2. September 2016

15. Etappe: Orléans - Paris

Das war es also nun. Die Reise ist vorbei denn um kurz vor 12 Uhr hatte ich bereits mein Ziel den Triumphbogen in Paris erreicht.

In Zahlen bedeutet dies, dass ich 2.022 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23,3 km/h in einer Fahrzeit (in Bewegung) von 86 Stunden und 23 Minuten zurückgelegt habe.

Doch bevor es soweit war, waren noch die letzten 122 Kilometer bzw. + 7 weitere Kilometer zum Hotel zu fahren.

Wie angekündigt bin ich sehr früh gestartet und saß bereits um 6:20 auf dem Rad. Und um die Zeit war es in Orléans noch ziemlich dunkel (sogar der Mond war noch zu sehen).



So hatte ich zumindest einmal Gelegenheit meine extra mitgebrachte Beleuchtung zu verwenden. In der Stadt war es durch die Straßenbeleuchtung noch recht hell und auch mit 22°C relativ war. Gerade aus der Stadt draußen wurde es aber erstens recht schnell kühler und auch noch einmal dunkler, da es keinerlei Beleuchtung mehr gab. Als ich durch das erste Waldstück fahren musste und wegen der vielen kleinen Fliegen dann auch noch die Sonnenbrille aufgesetzt habe, war es schon ein wenig knifflig mehr nur den weißen Markierungen nachzufahren, als wirklich etwas zu sehen.

Um 7 Uhr konnte man dann schon etwas Sonne erahnen, um 7:20 kam sie dann wirklich zum Vorschein.




Nach ca. 50 Kilometern nahezu ohne Höhenmeter bog ich von der eher größeren Straße, die von Orléans weg durch die Felder geführt hatte ab auf kleinere Straßen.

Und hier ging es immer wieder durch kleine aber sehr hübsch gepflegte Orte mit schon recht teils sehr großen Häusern (vielleicht die Wochenendhäuser der Einwohner von Paris) hindurch.



Dazwischen immer wieder Wälder, die ich in den vergangenen Tagen hätte gut gebrauchen können. Jetzt als es noch so kalt war, wäre mir eine offene Fläche lieber gewesen.

Da der angekündigte Gegenwind dann auch tatsächlich gegen 8:30 Uhr aufkam hatte die Fahrt durch die Wälder und Ort aber auch wieder Vorteile gegenüber der Fahrt über eine freie Fläche.



So kam ich hervorragend voran und hatte um 9 Uhr bereits 70 Kilometer hinter mir. Ursprünglich hatte ich vor nachdem die Supermärkte öffnen würden (hier erst um 9) wie gewohnt frühstücken zu gehen. Heute wollte ich aber lieber einfach nur weiterfahren, um möglichst früh in Paris sein zu können und so fuhr ich einfach weiter.

Je näher ich an Paris heran kam, umso dichter wurde auch der Verkehr und umso breiter die Straßen. 35 Kilometer vor Paris war es dann bereits eine 3 spurige Straße, bei der ich schon wieder befürchtete es könnte eine für mich gesperrte Straße daraus werden.

Und wenn ich dann auch noch solche Kreuzungen vor mir hatte, hoffte ich doch auch die richtige Straße zu erwischen, denn sich bergauf mit 15 km/h in den mit 90 km/h fließenden Verkehr mit vielen LKW einzuordnen ist recht unangenehm.





Kurz danach begann dankenswerter Weise ein Fahrradweg neben der Straße. Dieser war zwar zumeist recht schlecht, weil mit vielen Absätzen und Löchern versehen aber es war immerhin ein Radweg, der es mir ermöglichte Abseits vom starken Verkehr zu fahren.




Als es dann immer städtischer wurde auf den letzten 15 Kilometern fiel der Radweg weg und ich fuhr wieder im normalen Verkehr mit. Dadurch, dass sich nun aber immer mehr Stau bildete war ich nicht mehr der langsamste, sondern zusammen mit den Motorrollern eher ein schnellerer Verkehrsteilnehmer. Irgendwo passt so ein Fahrrad immer durch oder kann am Stau vorbeifahren.

Ich habe von diesen Kilometern auch ein Video gemacht.

XXXX (kommt später)

Und als ob ich es geplant hätte (habe ich aber wirklich nicht) bog ich von einer kleineren Straße auf eine größere ab und plötzlich tauchte das Pariser Wahrzeichen auf:



Das war irgendwie schon ein sehr ergreifender Moment denn nun wusste ich. Irgendwie schaffe ich es jetzt. Und wenn ich zu Fuß gehen muss. Es kann nicht mehr sehr weit sein.

Noch über die Seine hinweg.



Und ich konnte nach einem Abbiegen später den Triumphbogen sehen. Wie ich hinterher festgestellt habe, geht es hier bergauf. Es ist mir beim Fahren überhaupt nicht aufgefallen. Vielmehr war ich damit beschäftigt mit möglichst weit auf die linken Spuren vorzuarbeiten, um im großen Kreisverkehr weit innen anzukommen, denn unser Treffpunkt war unter dem Triumphbogen.



Das ging dann praktisch deutlich einfacher als ich erwartet hatte und das Ziel war tatsächlich erreicht.



Nach einem kurzen Stopp mit Frühstück, was ich mir habe mitbringen lassen (ich war bis dahin 123 km ohne etwas zu essen und mit lediglich 1,5 Litern Wasser gefahren) ging es dann zum Hotel.

Und was sagt dieses Foto?




Genau – die alte Regel gilt weiter. Alle 500 km im Durchschnitt eine Reifenpanne. An dieser war ich zu 50% selber schuld. Am Vorderrad war ich mit dem Luftdruck etwas nachlässig – zumal es sich mit etwas wenige Druck am Vorderrad komfortabler fährt. Bei eher guten Straßen kein Problem, bei den Radwegen mit den vielen Kanten nach Paris hinein musste ich schon mehr aufpassen aber jetzt war es passiert. Kurz nach dem Triumphbogen (es geht ja wieder hinunter) musste ich einem Auto ausweichen, das mich nicht gesehen hatte oder nicht sehen wollte bin dabei auf einer gepflasterten Straße ziemlich unsanft durch ein Loch gefahren.

Auf folgendem Video sieht am es ganz gut….immerhin gut dokumentiert. Also kam wieder mein Schlauch zum Einsatz, den ich tags zuvor getauscht hatte, weil er Luft verlor. Gut, dass ich ihn nicht weggeworfen hatte, denn die beiden Löcher, die der andere bei dem Durchschlag bekommen hatte waren weit dramatischer.

Nach ein paar Minuten Zwangspause am Gehsteig waren die letzten 5 Kilometer dann kein Problem mehr.

Und damit endet dieser Blog hier mehr oder weniger. Es war eine tolle Tour, bei der ich eigentlich mit Allem wieder Glück hatte. Es sind doch immerhin über 2.000 km durch teilweise sehr dünn besiedelte Gegenden bei teils extremen Temperaturen gewesen. Außer den Reifenpannen und ein paar Stunden Regen, ist es besser gelaufen als ich mir erhoffen durfte. So habe ich auch nach diesem Urlaub nicht den Spaß an dieser Art des Reises verloren. Mal schauen, ob es nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt.

In den nächsten Tagen (oder vielleicht auch Wochen – mal sehen wann es sich ausgeht) werde ich noch den ein oder anderen Beitrag schreiben, um diese Reise vollständig abzuschließen und die Dinge, dich ich noch erwähnen wollte anzubringen. Insbesondere die Videos will ich unbedingt noch komplett und vielleicht etwas bearbeitet verlinken.

Der Vollständigkeit halber noch auch für diese, letzte Etappe natürlich:


Tourdaten:


Tageskilometer: 130 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 25,1 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 59,9 km/h
Höhenmeter aufwärts:  1.020 m
Höhenmeter abwärts: 1.080 m
Maximal Höhe: 188 m
Trittfrequenz durchschnittlich: 83 upm
Trittfrequenz maximal: 124 upm
Puls durchschnittlich: n/a
Puls maximal: n/a
Fahrzeit: 5:10 h